10 Jahre Studienintegrationsprogramm (SIP) an der Hochschule Ruhr West
Freitag 28. November 2025
Das Jahr 2015, das durch die Aufnahme einer großen Zahl von Geflüchteten neue Herausforderungen an Deutschland, NRW und die Stadt Mülheim stellte, ist mittlerweile schon 10 Jahre her.
Vor diesem Hintergrund hat die Hochschule Ruhr West (HRW) bereits Mitte des Jahres 2015 ein Programm zur Studienvorbereitung Geflüchteter eingerichtet. Was aus Eigeninitiative des Präsidiums an der HRW in enger Kooperation mit der Stadt Mülheim begann, ist inzwischen ein professionelles, standardisiertes Studienintegrationsprogramm (SIP), das in die Hochschulstrukturen eingegliedert ist.
Auch im zehnten Jahr ist das SIP so aktuell, wie zum Zeitpunkt der Neukonzeption. Durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine und viele andere Konfliktherde weltweit kommen geflüchtete junge Menschen zu uns, die eine neue Perspektive brauchen, um ihre Zukunft positiv gestalten zu können.
Seit Projektstart haben rund 360 Personen am SIP teilgenommen. Momentan sind im Wintersemester 2025/26 50 internationale Studieninteressierte eingeschrieben.
Beim Festakt, der anlässlich der 10 Jahre des SIP stattgefunden hat, wurde auf diese Zeit zurückgeblickt. „Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, was vor 10 Jahren hier bei uns entstanden ist. Das Ziel war, junge Menschen ins deutsche Bildungssystem zu integrieren, um ihnen eine gute berufliche Perspektive zu geben. Wir blicken zurück auf 10 Jahre Engagement der Beschäftigten, der Stadt Mülheim und des Ministeriums. Das SIP ist ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil unserer Hochschule geworden.“, freute sich Hochschulpräsidentin Prof.in Dr. Susanne Staude bei der Begrüßung der geladenen Gäste.
In diesem Jubiläumsjahr zum zehnjährigen Bestehen des Studienintegrationsprogramms wurde schon auf vieles zurückgeblickt: Die Veränderungen im Programm, den Aufbau eines SIP-Alumni-Netzwerkes, die Erfolge der Teilnehmer:innen und zum Abschluss des Jahres nun der Festakt, zu dem auch die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen Ina Brandes kam. Auch für sie hat das SIP eine große Bedeutung: „Das Studienintegrationsprogramm ist eine große Erfolgsgeschichte. Seit nunmehr zehn Jahren ermöglicht es Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, die Sprache zu lernen, Freundschaften zu schließen, ihre Motivation und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Hier wird sowohl für das Studium als auch für das Leben gelernt – auf Augenhöhe und in geschützter Atmosphäre. Jeder Cent Förderung ist hier gut angelegt, weil er hilft, Menschen zu einem erfolgreichen Studium und einem guten Leben in Deutschland zu führen.“
In der Startphase so wie auch heute stellt sich die HRW der Aufgabe, die Teilnehmenden des SIP fachlich aus- bzw. weiterzubilden. Zum einen geht es um die Vermittlung eines Sprachniveaus, das die Aufnahme eines Studiums ermöglicht. Zum anderen war und ist es ein besonderes Anliegen, den Geflüchteten Möglichkeiten an die Hand zu geben, um selbständig und verantwortungsbewusst ihren Lebensweg gehen zu können. Dies geschieht durch Vermittlung interkultureller Kompetenzen, in Perspektivgesprächen und der verbindlichen Teilnahme am Schnupperstudium im Wunschstudiengang.
Ali Can, Gründer und Gesicht des VielRespektZentrums in Essen, führte als Moderator durch den Festakt und gab den Gästen mit: „Es ist schon sehr beachtlich, ein solches Programm so erfolgreich zu führen. Hier wird das Narrativ ‚Wir schaffen das‘ mit Leben gefüllt und aufrechterhalten“.
Die geladenen Gäste waren sich einig, dass das SIP an der HRW dazu einen Beitrag geleistet hat, die Hochschulstrukturen zunehmend interdisziplinär auszurichten. Der Austausch zwischen den einzelnen Fach- und Servicebereichen wurde über die vergangenen Jahre intensiviert und die Internationalisierung an der HRW vorangetrieben.
Mittlerweile haben mehr als 360 Teilnehmer:innen das Programm durchlaufen, viele von ihnen haben anschließend ein Studium an der HRW aufgenommen. Die gewählten Studienfächer sind breit gestreut und reichen von Bauingenieurwesen über Elektrotechnik bis hin zu BWL – Industrielles Dienstleistungsmanagement.
Weitere Informationen zum aktuellen Studienintegrationsprogramm
Die Mitarbeiter:innen im SIP stehen Ihnen gerne mit ihren Erfahrungen in Beratungsgesprächen zur Verfügung.
Personen auf dem Headerbild von links nach rechts:
Magdalena Lukosz, LfbA DaF, Team SIP
Stephanie Vonscheidt, ehemalige Leitung ZfK/SIP
Dr. Jörn Hohenhaus (Kanzler der Hochschule Ruhr West)
Prof.in Dr. Susanne Staude (Präsidentin der Hochschule Ruhr West)
Dr.in Juliane Rytz, Leitung ZfK/SIP
Ina Brandes, MdL, Ministerium Kultur und Wissenschaft
Markus Püll, Bürgermeister Mülheim an der Ruhr
Clarissa Walkerling, Koordination SIP/Team SIP
Mahtab Ghafoorian-Kia, LfbA DaF, Team SIP
Kontakt und Ansprechperson
Zentrum für Kompetenzentwicklung