Jens Weidenmüller promovierte erfolgreich in Kooperation mit der TU Chemnitz
Mülheim an der Ruhr/Chemnitz: Es ist seine persönliche Erfolgsgeschichte: Realschulabschluss, Lehre im Handwerk, Fachabitur, Bundeswehr, Studium der Medizintechnik, abgeschlossen mit Dipl.-Ing. (FH) und wissenschaftlicher Mitarbeiter. Der Lebenslauf von Jens Weidenmüller ist nicht geradlinig, weist kurze Umwege auf und endet (vorläufig) in einer erfolgreich verteidigten Dissertation. Einige Formalien werden noch erledigt, dann darf sich der 34-Jährige offiziell Dr.-Ing. nennen. Damit ist er der erste Promovend der Hochschule Ruhr West.
Jens Weidenmüller, Jahrgang 1980, studierte nach seiner Handwerkslehre von 2003 bis 2007 Medizintechnik an der Hochschule Koblenz. Nach seiner Diplomarbeit arbeitete er im Team von Prof. Dr. Himmel in der Mess- und Sensortechnik. „Vom Blickwinkel der Ingenieure betrachtet, liegen Medizin- und Messtechnik nah beieinander. Nur für Außenstehende sieht das nach zwei grundverschiedenen Bereichen aus“, erläutert Jens Weidenmüller seine Entscheidung in die Messtechnik zu wechseln. Als das Institut und das Team 2011 zur Hochschule Ruhr West wechselte, ging Weidenmüller als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit. Seither arbeitete er in einem Forschungsprojekt, das sich mit der Prozessoptimierung in der Herstellung von Stahlstäben in Warmwalzwerken beschäftigte und das Thema seiner Dissertation wurde.
„Das Forschungsprojekt und das Thema der Promotion sind sehr stark miteinander verbunden. Das war für der Erstellung der Arbeit ein großer Vorteil“, berichtet Weidenmüller. Er schrieb die Arbeit in Kooperation mit der Technischen Universität Chemnitz und wurde dort von Prof. Dr.-Ing. Olfa Kanoun von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik betreut. Sein „Doktorvater“ an der HRW war Prof. Dr.-Ing. Jörg Himmel vom Institut Mess- und Sensortechnik und Vizepräsident für Forschung und Transfer an der HRW.
Die Dissertation hatte folgenden Hintergrund: Stahlstäbe werden häufig in einem Warmwalzprozess hergestellt. Der Rohstahl wird auf bis zu 1200 Grad Celsius erhitzt und anschließend solange verformt bis ein gewünschter Durchmesser erreicht wird. Um eine sehr gute Qualität zu erreichen, ist es wichtig, die bis zu 432 km/h schnellen Stahlstäbe sehr genau zu überwachen. Dazu entwickelte Weidenmüller ein Messsystem, welches den glühenden Stab berührungslos mit einer Genauigkeit von wenigen Mikrometern vermessen kann. Mit diesen Ergebnissen können Stabfehler noch im glühend heißen Zustand erkannt und behoben werden. Abweichungen und Fehlern wird schnell entgegengewirkt, was zu Qualitätsverbesserung und Kostenersparnis führt.
Das genaue Thema der Dissertation lautet: “Optimization of Encircling Eddy Current Sensors for Online Monitoring of Hot Rolled Round Steel Bars.”
Zur erfolgreich verteidigten Promotion gratuliert HRW Präsident Prof. Dr.-Ing. Eberhard Menzel: „Als beruflich Qualifizierter mit Fachabitur zum Doktortitel – Hut ab vor dieser Leistung. Jens Weidenmüller ist ein Paradebeispiel für unsere Studierenden und dafür, was an Fachhochschulen wie der HRW möglich ist.“ Die Hochschule Ruhr West bietet ihren Studierenden, Absolventen und vor allem wissenschaftlichen Beschäftigten hervorragende Ausbildungs- und Forschungsmöglichkeiten – bis hin zur Promotion in Kooperation mit Universitäten.
Nach seiner erfolgreich verteidigten Promotion wechselt Dr.-Ing. Jens Weidenmüller ans Fraunhofer Institut Duisburg. Dort beschäftigt er sich mit Drucksensorik beispielsweise in Herzpumpen. Damit kehrt er wieder zu seinen „Wurzeln“ in der Medizintechnik zurück.
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