Wer bin ich? Wie war meine Studien- und Berufsorientierung?
Ich heiße Alexandra, werde aber lieber Alex genannt. Ich wohne mittlerweile in Dortmund und trage den Pott auch im Herzen. Ich spiele dort in einem Verein Volleyball und meine Freunde sind im ganzen Ruhrgebiet verteilt. Ich bin also viel unterwegs und liebe die Mentalität hier und die Möglichkeit mal eben in eine andere Stadt zu fahren.
Geboren bin ich allerdings in Polen, bin aber als kleines Kind mit meiner Familie ins Ruhrgebiet gekommen. Als es für mich dann auf die weiterführende Schule gehen sollte, sind wir jedoch an den Niederrhein aufs Land gezogen und für mich hat sich viel verändert. Plötzlich war ich in der Klasse am Gymnasium das einzige Kind mit Migrationshintergrund. Diese Zeit hat mich geprägt und für bestimmte Themen sensibilisiert. Ich hatte nie klare Ziele vor Augen, geschweige habe ich gewusst, wie ich diese dann erreichen könnte. Meine Familie konnte mir nur wenig helfen, weil für sie das System unbekannt war. Ich zögerte die Entscheidung, was also nach dem Abi kommen sollte, so lange heraus, dass die Deadlines für die Ausbildungsbewerbungen bereits alle verstrichen waren. Wie ein Studium funktionierte und was ich denn studieren sollte und dann auch noch wo, das wusste ich allerdings immer noch nicht. Schließlich bewarb ich mich für soziale Arbeit und wurde durch meinen mittelmäßigen Schnitt abgelehnt. Da stand ich dann also nun ohne Plan B. Ich tat es einer Freundin gleich und bewarb mich um einen Auslandsaufenthalt als Au Pair und verbrachte nach etwas Jobben und Sparen sechs Monate in den USA. Zurück aus dem großen Abenteuer konnte ich mich nur noch in zulassungsfreie Studiengänge einschreiben. Ein Glück und Zufall, dass Französisch – mein damaliger Leistungskurs – und Spanisch angeboten wurde. Sprachen waren auch irgendwie immer eine Option gewesen – aber ein Ziel hatte ich immer noch nicht. Ich musste mich oft erklären, warum und mit welcher Absicht ich diese Sprachen gewählt hatte, aber ich studierte etwas, was mir wirklich gefiel – und ich war plötzlich auch richtig gut. Ich bereue es keine Sekunde, den Bachelor und Master in Romanistik abgeschlossen zu haben und auf Umwegen zu dem gekommen zu sein, was mich richtig erfüllt. Ich wäre jedoch unbekümmerter gewesen, wenn mir damals ein Talentscout zur Seite gestanden hätte.
Warum bin ich Scout geworden?
Nach meinem Studium habe ich bei der gemeinnützigen Organisation Teach First Deutschland, die sich für mehr Bildungsgerechtigkeit einsetzt, angefangen und war in diesem Zuge zwei Jahre Fellow an einer Gesamtschule in Gelsenkirchen. Als unterstützende Lehrkraft habe ich sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler im Unterricht, in Projekten und individuell gefördert und unterstützt. Geprägt von diesem Einsatz und meinen eigenen Erfahrungen war mir klar, dass ich mich auch weiterhin für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit einsetzen möchte. Ich sehe das Talentscouting dabei als einen guten Beitrag. Außerdem verbindet das Talentscouting die Tätigkeiten, die mir schon als Fellow am meisten Spaß gemacht haben, nämlich die Berufsorientierung, das Coaching und eben die enge und individuelle Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern. Es ist einfach toll zu sehen, was Schülerinnen und Schüler draufhaben und was sie schaffen können, wenn man ihnen die richtigen Impulse und Hilfestellungen gibt.
Wer bin ich? Wie war meine Studien- und Berufsorientierung?
Ich heiße Nam, komme ursprünglich aus Moers und lebe in Essen.
Meine Studien- und Berufsfindung verlief während meiner Schulzeit zunächst orientierungslos und unentschlossen. Während meine Mitschülerinnen und Mitschüler wussten, wie es für sie nach dem Abitur weiterging, bewarb ich mich auf gut Glück für mehrere Studiengänge. Eigentlich wollte ich immer Psychologie studieren, doch mein Durchschnitt hatte nicht gereicht. Ich erhielt im Nachrückverfahren meinen Platz für das Studium in Erziehungswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen, womit ich auch sehr glücklich war.
Meine Begeisterung fand ich dort vor allem in Themen wie Bildungskontexte, Lernverhalten und Lebenswelten von Menschen.
Das Studium war für mich eine aufregende und schöne Zeit, in der ich jedoch früh bemerkte, dass ich nicht wie ursprünglich geplant in die Forschung, sondern mich vielmehr in der Praxis sehe. Dies wurde mir vor allem während meiner nebenberuflichen Tätigkeit als Dozent im Bildungszentrum in Recklinghausen bewusst, bei der ich Potentialanalysen im Rahmen des KAoA-Programms durchgeführt habe. Das Engagement und die Vielfalt, welche ich innerhalb der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen erlebt habe, hat mir derartig Freude bereitet, dass mir der Gedanke kam, dass ich nach meinem Studium auf alle Fälle beim Talentscouting-Projekt mitwirken möchte.
Warum bin ich Scout geworden?
Während meines Studiums bin ich oft den Themen Bildungsgerechtigkeit, Bildungschancen und Chancengleichheit begegnet. An der Uni ist die Thematik eher theoretisch, das Talentscouting widmet sich den Jugendlichen konkret. Wo sollten wir sonst ansetzen, wenn nicht bei den Schülerinnen und Schülern selbst. Das sind die Talente, die wir für die Zukunft brauchen.
Als ich vom Talentscouting erfuhr, war mein erster Gedanke: Genau das hätte ich selbst damals gebraucht. Eine Ansprechperson, die das Bildungssystem kennt, erklärt wie ein Studium oder eine Berufsausbildung funktionieren oder sich mit Finanzierungsmöglichkeiten auskennt. Jemand, der einem einen Rat geben kann. Ich glaube solche Hinweise und Ratschläge sind ein großer Mehrwert, um Jugendliche auf ihrem Weg zu begleiten. Je mehr ich mich mit den Inhalten und Zielen des Programms auseinandersetzte, desto mehr wurde mir bewusst, dass ich auf jeden Fall daran mitwirken möchte.
Genau darin sehe ich das Ziel des Talentscoutings: Wir müssen junge Talente langfristig bei ihrem Bildungsaufstieg unterstützen und begleiten. In ihnen stecken so viele Träume und Potenziale, die wir unbedingt fördern müssen – das ist genau das, was ich machen möchte. Ich will gemeinsam mit Schüler*innen einen Weg finden, der sie glücklich macht.
Wer bin ich?
Ich bin Nils und lebe in Bochum.
Nachdem ich an der Katholischen Hochschule in Münster Soziale Arbeit und Sozialpädagogik studiert habe, habe ich lange im Bergischen Land in der ambulanten Familienhilfe gearbeitet.
Zu meinem Studium bin ich eher zufällig gekommen. Nach meinem Abitur wollte ich ursprünglich gerne zur Polizei, wurde dort aber nicht angenommen. Weil ich danach nicht so recht wusste, was ich nun machen sollte, habe ich erst einmal ein Jahr Zivildienst in einem Seniorenheim gemacht und dort erkannt, wie viel Spaß mir die Arbeit mit Menschen machte. Deshalb war das soziale Studium für mich der nächste logische Schritt. Während meines Studiums habe ich dann an einer Grundschule in Münster gearbeitet und zeitgleich mehrere integrative Ferienfreizeiten mit behinderten und nichtbehinderten Jugendlichen begleitet.
Sport spielt übrigens auch für mich eine wichtige Rolle. So kann ich mich fit halten und abschalten. Ich habe über viele Jahre hinweg aktiv Basketball gespielt und bin mittlerweile an den Wochenenden als Schiedsrichter im Einsatz.
Warum bin ich Scout geworden?
In der Zeit vor und während des Abiturs war für mich eigentlich klar, dass ich gerne zur Polizei gehen würde. Als sich dort dann die Absagen bekommen habe, war ich erst einmal ratlos. Ich hatte nicht die rechte Idee, welcher Beruf stattdessen zu mir passen würde. Auch hatte ich nicht so richtig den Überblick, was ich überhaupt hätte studieren können. Damals hätte ich mir die Unterstützung eines Talentscouts sehr gewünscht.
Während meiner Arbeit in der Familienhilfe habe ich immer wieder mit Jugendlichen zusammengearbeitet, die ähnlich wenige Ideen hatten, was sie nach der Schule anfangen sollten. Dabei habe ich gemerkt, wie verloren viele Jugendliche heute sind und wie wichtig es sein kann, einen Ansprechpartner zu haben, der einem in dieser Phase hilft und Orientierung bietet. Ich möchte die Gelegenheit ergreifen, dieser Ansprechpartner zu sein, damit Schüler*innen sich nicht mehr so alleingelassen fühlen, sondern ihre Talente nutzen können.