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Seite: https://www.hochschule-ruhr-west.de//die-hrw/hrw-profil/gleichstellung/gendersensible-sprache/
Datum: 19.03.2024, 07:07Uhr

Gendersensible Sprache

„Männer werden fast immer richtig eingeordnet, Frauen fast nie, denn in unserer Sprache gilt die Regel: 99 Sängerinnen und ein Sänger sind 100 Sänger.“
(Luise Pusch, 1990)

Die Verwendung von männlichen Formen, bei denen Frauen „mitgemeint“ sind, ist weit verbreitet und historisch geläufig. Es handelt sich hierbei um das so genannte „generische Maskulinum“, eine verallgemeinernd verwendete männliche Personenbezeichnung.

Unter dem Begriff gendersensible Sprache subsumiert man Anregungen und Regeln für den Sprachgebrauch, unsere Sprache in Vokabular und Schreibweise so zu verändern, dass die Gleichstellung der Geschlechter auch sprachlich ausgedrückt wird. Synonym verwendet werden auch die Begriffe geschlechtergerechte -, geschlechterfaire-  oder nicht-sexistische Sprache.

Was bedeutet "Gender"?

Das Wort "Geschlecht" bezieht sich in erster Linie auf den biologischen Aspekt.

Der Begriff "Gender" hingegen beschreibt das soziale Geschlecht; hier kommen eine Vielzahl von Zuschreibungen, Tätigkeiten und Verhaltensweisen hinzu, die als weiblich oder männlich bewertet werden.

Warum gendersensible Sprache?

  • Die Verpflichtung zur Anwendung einer geschlechtersensiblen Sprache ist gesetzlich verankert.
  • Durch die Adressierung und Nennung von Menschen aller Geschlechter werden stereotype Rollenbilder aufgehoben. Gendersensible Sprache zeigt implizit, dass alle Geschlechter für verschiedene Tätigkeiten geeignet und befähigt sind. (Quelle: geschicktgendern.de)
  • Durch Sprache entstehen Bilder in unseren Köpfen. Werden nur Männer genannt, spiegelt sich das in unseren gedanklichen Vorstellungen wider. (Quelle: geschicktgendern.de)
  • Texte richten sich fast immer an alle Personen. Damit sich auch Frauen angesprochen fühlen, sollten sie auch explizit genannt werden. (Quelle: geschicktgendern.de)
  • Gendersensible Sprache zeigt Wertschätzung gegenüber allen Menschen, unabhängig ihres Geschlechts. (Quelle: geschicktgendern.de)
  • Genderneutrale Formulierungen ermöglichen die Einbeziehung anderer Geschlechter oder Personen, die sich nicht auf ein Geschlecht festlegen wollen oder können.

Wie wird gendersensibel formuliert?

Im Wesentlichen werden zwei Wege eingeschlagen:

1. Das Geschlecht sichtbar machen. 

Beispiele: „Studentinnen und Studenten“, „Student/-innen“, „StudentInnen“ oder auch Student_innen, Student*innen, um auch transgender und intersexuelle Menschen zu adressieren.

2. Die Verwendung geschlechtsneutraler Formulierungen.

Beispiele: „Studierende“, „Lehrkraft“, "Ansprechpersonen", „Dozierende“

Wir haben für Sie in unser Mediathek eine Sammlung von Anwendungshilfen bereit gestellt. 

Für Studierende und Beschäftigte der HRW bieten wir das "GenderHelpDesk" als Serviceleistung an.

Gesetzliche Verankerung

Seit 1999 schreibt § 4 des Landesgleichstellungsgesetzes NRW die geschlechtersensible Sprache für den öffentlichen Dienst in NRW vor:

„Gesetze und andere Rechtsvorschriften sollen sprachlich der Gleichstellung von Frauen und Männern Rechnung tragen. Im dienstlichen Schriftverkehr ist auf die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern zu achten. In Vordrucken sind geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen zu verwenden. Sofern diese nicht gefunden werden können, sind die weibliche und die männliche Sprachform zu verwenden.“